Unser heutiges Ziel ist der Mount Washington. Er ist mit 1.917 Meter der höchste Berg im Nordosten der USA. Er gehört zum White Mountain National Forest, der insgesamt 3.000 Quadratkilometer umfasst. Aufgrund der Höhe des Mount Washingtons im flachen Umland, staut sich hier kalte und warme Luft. Dadurch zählt der Gipfel zu dem windreichsten Gebiet der Welt und hielt für 76 Jahre, bis 2010, den Titel „The Worst Weather In The World“. Am 12. April 1934 wurde in der Wetterstation ein Windrekord von 372 km/h gemessen. Aus diesem Grund wurden einige Häuser mit Ketten gesichert. Wir packen uns also warm ein…
Es gibt 3 Wege hinauf: eine schweißtreibende Wanderung, eine kurvenreiche Autofahrt oder bequem per Zahnradbahn. Wir wählen die Mount Washington Cog Railway, welche die erste Zahnradbahn der Welt war. Unsere Lok ist grün und der Waggon Orange und unser Bremser und Entertainer ist Terry. Er erzählt uns während dem 40-minütigen Aufstieg alles, was es über die Bahn und den Mount Washington spannendes gibt.




Mit einer durchschnittlichen Steigung von 25 % ist es eine ganz schöne Herausforderung für die kleine Biodiesellok. Das steilste Stück ist die Jacob’s Leiter mit 37,41 % und ist angeblich sogar das steilste Stück auf der ganzen Welt.




Während der Fahrt kommen wir immer dichter in den Nebel und ganz oben sieht man fast gar nichts. Es hat ca. 7 °C und eine Windgeschwindigkeit von durchschnittlich 77 km/h. Der Wind pfeift ordentlich um die Ohren und die Finger frieren recht flott ein.


Hier könnt ihr einen kleinen Eindruck vom Wetter bekommen:
Nachdem wir ein erstes Mal die Aussicht bewundert haben, besuchen wir das Museum. Hier können wir uns auch aufwärmen. Seit 1932 steht hier auch eine Wetterstation, die 24/7 besetzt ist und wichtige Daten u.a. zum Klimawandel liefert.
Nach dem Aufwärmen riskieren wir noch einmal einen Blick in die Ferne. Der Nebel gibt ab und zu einen kleinen Ausschnitt mit Blick auf den Indian Summer frei und die Wolken unter uns sehen wie Watte aus.



Dann ist es so weit und unsere weiße Bahn holt uns ab. Am Weg hinunter treffen wir an der Mittelstation wieder Terry im orangenen Waggon.


Unten angekommen sehen wir uns das informative Cog Railway Museum an. Hier sieht man wie die Lok funktioniert, wie die Strecke gebaut wurde und wie die Lok die Steigung bewältigen kann. Das sieht sich Martin genauer an.
Wir essen noch eine Kleinigkeit und sehen uns die nächste Abfahrt an. Und von zu Hause aus werden wir über die Live-WebCam gestalkt 😮




Nach diesem eisigen Ausflug machen wir etwas ganz typisches für den Norden von New England. Wir sehen uns an wie Maple (Ahorn) Sirup hergestellt wird. Da wir aber noch etwas Zeit haben, sehen wir uns kurz den Friedhof von Bethlehem (in New Hampshire 😉) und die herbstlichen Bäume an.





Auf der Presby’s Maple Farm bekommen wir eine Privatführung von Brad, dem Besitzer und seiner Frau Jo. Die Familie Presby stellt seit fünf Generationen Ahornsirup her. Es ist eine Familientradition, bei der alle, angefangen vom Saft sammeln bis zum Donut backen, beteiligt sind. Er erzählt mit sehr viel Leidenschaft über die Herstellung, seine Maschinen, die Probleme und Herausforderungen und lässt uns in seine Produktionsstätten schauen. Er beschreibt und zeigt uns auch die Unterschiede, wie sein Großvater die Bäume angezapft und den Sirup hergestellt hat und wie er es heute macht. Das ist alles sehr interessant!





Spannend war auch das Ratespiel, wer für welche Schäden an den Schläuchen verantwortlich ist. Vom Eichhörnchen über Kojoten und Schwarzbären waren die Schäden noch halbwegs zuordenbar, aber Elche scheinen wirklich ganz doofe Tiere zu sein. Sie gehen immer weiter in eine Richtung ganz egal was sich ihnen in den Weg stellt. Dadurch werden die Schläuche ganz schön überdehnt!
Wir waren leider nicht im Wald, aber so sieht es dort aus:

Zum Schluss verkosten wir eine Probe des leckeren Sirups (Dark robust) von dem wir selbstverständlich eine Flasche für die nächsten Pancakes mitnehmen.
Nach der Tour ist das Wetter leider sehr schlecht. Auf der Rückfahrt beginnt es leicht zu regnen. Trotzdem haben wir noch 2 kurze Stopps vor uns. Zuerst ein Gift Shop in einer Covered Bridge. Der sieht nicht nur genial aus, er hat auch wirklich schöne Souvenirs aus den White Mountains.





Dann geht es weiter zur Honeymoon Covered Bridge in Jackson. Sie wurde 1876 gebaut und überspannt den Ellis River. Jackson ist übrigens bekannt für seine „Kürbis-Persönlichkeiten“.




Nachdem der Hunger doch schon recht groß ist fahren wir zum Red Parka Steakhouse & Pub, wo wir leckere aber auch riesige Pulled Pork Burger verdrücken.

Danach geht es zurück in die Starlight Lodge North Conway
Tagesinfos:
6.253 Schritte und dabei 4,6 km zurückgelegt
168 km gefahren – Strecke