Heute starten wir schon sehr früh, denn wir müssen um 9 Uhr in Bangor sein. Liebhaber von Horror-Geschichten werden heute einiges zu sehen bekommen. Wir besuchen die Heimat des Königs der Gruselgeschichten! Die Rede ist von Stephen King.
Wir haben eine Tour gebucht und der Treffpunkt ist an einem kleinen Häuschen, das einen Shop sowie einige Sammlerstücke beinhaltet. Guide unserer kleinen Gruppe ist Jamie, der von Stephen King persönlich autorisiert wurde diese Tour durchzuführen. Und er ist ein echter Experte! Er ist nicht nur in seiner Nachbarschaft aufgewachsen, sondern ihn und seine Familie verbindet sogar eine Geschichte. Aber dazu nachher mehr.



Während wir durch die Stadt Bangor fahren, die nebenbei bemerkt die Grundlage für die Stadt Derry ist, in der viele Geschichten von Stephen King spielen, erfahren wir viel über sein Leben und Wirken, seine Geschichten, die Inspirationen und die Filme.
Wusstet ihr, dass King bisher über 60 Romane, mehr als 100 Kurzgeschichten, etliche Novellen und einige Drehbücher veröffentlicht hat? Hinzu kommen Gedichte, Essays, Kolumnen und Sachbücher. Er hat bereits mit 7 Jahren begonnen und bis heute nicht aufgehört.
Wir sehen einige Orte, die in „Es“ zu sehen sind. So zählt beispielsweise die über neun Meter hohe Statue von Paul Bunyan, einem sagenhaften Holzfäller, zu den Attraktionen der Stadt Bangor, denn genau diese Statue erwacht in „Es“ zum Leben. An der Schule der Kinder kommen wir ebenfalls vorbei. Es ist die Schule in der schon Stephen King selbst einst war und in der seine sowie die Kinder unseres Guides gingen. Ein ganz besonderer Stopp ist der Gulli in dem Georgie Pennywise zum ersten Mal begegnet.



Der Mount Hope Cemetery ist der zweitälteste, parkähnlich angelegte Friedhof der USA und diente bei der Verfilmung des Horrorklassikers „Friedhof der Kuscheltiere“ von 1989 als Schauplatz. Dies machte King zur Bedingung bei der Rechtevergabe, um sicherzugehen, dass die Bewohner des Orts von der Verfilmung profitieren. Die Inspiration für „Friedhof der Kuscheltiere“ bekam Stephen King 1979, als die Familienkatze Smucky, auf der Straße vor ihrem Haus überfahren wurde.
Auf dem Friedhof finden sich auch Grabsteine, die zur Inspiration für andere Geschichten dienten. Georgie in „Es“ und „Carrie“.




King unterstützt gemeinsam mit seiner Ehefrau Tabitha die Stadt Bangor mit wohltätigen Spenden. Er hat beispielsweise den riesigen Baseballplatz und einen Spielplatz gestiftet, die Bibliothek erweitert, eine Radiostation gegründet und dem Krankenhaus ermöglicht einen Flügel speziell für Kinder zu bauen.
Unserem Guide liegt besonders am Herzen, dass er den kleinen Buchladen, der seinem Vater gehört, ganz speziell unterstützt. Er hat dort seine raren Signierstunden abgehalten und immer wieder viele Bücher gekauft. Damit konnte der Laden sich gegen den Riesen „Barnes & Nobles“ behaupten.
Wir fahren auch an einem Mural vorbei, in dem Stephen King verewigt ist.



Gegenüber dem Elternhaus unseres Guides ist ein ganz besonderer Platz. Hier steht eine Parkbank auf der Stephen King früher öfters saß und seine Geschichten schrieb. Der große hölzerne Wasserturm „Thomas Hill Standpipe“ von 1897 mit 26 m Durchmesser und 33 Meter Höhe gleich gegenüber spielt eine wichtige Rolle in „Es“.
Ebenfalls als Inspiration diente der Stein in der Mitte des Platzes. Die Figur des Bill Denbrough in „Es“ ist begeisterter Vogelbeobachter.



Der ganz besondere Stopp kommt zum Schluss. Wir halten bei Stephen Kings Haus.
Leider wohnt er nicht mehr wirklich hier, sondern abwechselnd in Lovell und Florida. Trotzdem ist das Haus im Eigentum seiner Stiftung und das Pilgerziel Nr. 1 aller Fans.




Nun fahren wir etwas mehr als eine Stunde nach Augusta – seit 1831 die Hauptstadt des US-Bundesstaates Maine. Dort machen wir einen kleinen Spaziergang, beobachten die Eichhörnchen und picknicken im Capitol Park. Wir umrunden das Maine State House, das Staatskapitol, d. h. Sitz des Parlaments von Maine. Wie in allen Städten gibt es Denkmäler zu den verschiedenen Kriegen und hier speziell ein Denkmal zu Ehren aller Gesetzeshüter, die im Einsatz ihr Leben gelassen haben.






Die Statue der kleinen Samantha Smith suchen wir gezielt. Sie schrieb 1982 als sie 10 Jahre alt war einen Brief an das Staatsoberhaupt der Sowjetunion, in dem sie ihn fragte, warum er Krieg gegen die USA führen will? Er antwortete und lud sie und ihre Eltern ein ihn zu besuchen. Diese Reise gilt als ein Meilenstein in der persönlichen Kommunikation zwischen Russland und Amerika während des Kalten Krieges.

Nach diesem kurzen Stopp fahren wir weitere 2 Stunden nach North Conway. Dort kommen wir gerade rechtzeitig zur Einfahrt der Conway Scenic Railroad in den 1874 gebauten Bahnhof.




Wir spazieren durch den schönen Ort und stöbern in den Geschäften. Besonders gefällt uns Zeb’s General Store.



Dann fahren wir in unsere Starlight Lodge North Conway und essen Pizza.


Tagesinfos:
6.199 Schritte und dabei 4,8 km zurückgelegt
363 km gefahren – Strecke