Jack Daniel’s & Grand Ole Opry

Nach dem Frühstück im Hotel geht es gleich wieder los. Wir fahren zum U.S. Veterans Memorial Museum.
Das ist eine kleine Halle die vollgestopft ist mit alten Stücken aus Kriegen bei denen Amerikaner beteiligt waren.
Teils in Vitrinen, teils ineinander sind die Exponate ausgestellt. Hubschrauber und Panzer, Munition, Uniformen, Gewehre, Zeitungen,… alles was es zu dem Thema gibt. Auch vor der Halle rosten leider ein paar Gefährte vor sich hin.

Nah dem vielen Kriegsspielzeug brauchen wir einen Drink! Unser Navi bringt uns über die US-Highways nach Lynchburg direkt zur Quelle des besten Whiskey der Welt: zur Jack Daniel’s Destillery. (Ja, Marsha, das musst Du leider glauben!)

Ein netter Mann weist uns darauf hin, dass wir ALLES im Auto lassen müssen, sogar Handtaschen sind verboten! Dabei wird uns etwas mulmig. Aber naja, was nimmt man nicht in Kauf für einen guten Whiskey.
Nach einer kurzen Rast fahren wir mit einem Shuttlebus zum Visitor Center – auf die andere Straßenseite…
Dort holen wir die Tickets für die „Flight of Jack Tour“ und während wir warten erfahren wir bereits einiges über die Geschichte und die Besonderheiten bei der Herstellung des guten Tropfens.

   
 

Dann geht es endlich los: Unser Guide Bob erklärt uns den Ablauf und nach einem Gruppenfoto geht es auch schon los.

Wir fahren mit einem Bus in Richtung Holzkohle-Herstellung. Gestapelte Holzpaletten von Zucker-Ahorn werden dafür auf dem Gelände bis zum genau richtigen Zeitpunkt abgebrannt. Die Holzkohle wird dann noch auf die Größe von Kieselsteinen zerkleinert.
Kurz besuchen wir das alte Büro vom Firmengründer Jasper „Jack“ Newton Daniel und wir erfahren einiges über die Familiengeschichte. Bis heute ist immer ein Familienmitglied im Betrieb an der Herstellung beteiligt.
Allerdings erfahren wir auch, dass zu früh zur Arbeit zu gehen tödlich sein kann. Als er nämlich eines frühen Morgens seinen Safe nicht öffnen und niemand helfen konnte, trat er vor Wut dagegen. Leider war das so fest, dass er in den Tagen danach eine Blutvergiftung bekam und daran verstarb.
Dann spazieren wir zur Quelle, die lt. Bob noch nie versiegt ist. Jede Flasche auf der ganzen Welt wurde mit dem Wasser aus dieser Quelle hergestellt.

Weiter geht es durch die Produktionshallen. Es riecht wie in einer Brauerei und ist ganz schön heiß. Interessant ist, dass der Whiskey bevor er in die Fässer gefüllt wird ungefähr zwölf Tage lang tropfenweise durch eine etwa drei Meter dicke Schicht aus Holzkohle sickert. Dabei wird er gefiltert und erhält die Milde, die so typisch für den Whiskey ist. Der „Gentleman Jack“ muss da sogar 2x durch! Wir schnuppern daran und sind jetzt schon fast betrunken.
Bob erzählt uns beim Vorbeigehen an einem Barrel House, dass es insgesamt 90 davon gibt! Und die sind bis zum Rand voll mit Fässern! Hicks!

Wir sehen dann einen kurzen Film über die Herstellung der Fässer – das passiert nämlich außerhalb des Geländes. Übrigens werden die Fässer freiwillig selbst hergestellt und auch nur einmal verwendet, weil genau das den Geschmack des Whiskeys ausmacht. Die verwendeten Fässer werden nach Europa zu deren Whisky-Herstellung verkauft aber auch zur Bier- oder Weinherstellung verwendet oder es werden Möbel oder andere Utensilien daraus hergestellt.

 

Zum Abschluss sehen wir noch die Abfüll- und Verpackungshalle von der Single Barrel Selection – teilweise wirklich noch von Hand!

Am Ende der 90-minütigen Führung gehen in das Barrel House und verkosten 5 Sorten.

 

Bob erklärt und was wir trinken, wie es hergestellt wird und auch was man am Besten damit machen kann. Cooler Tipp: Jack Daniel’s Honey kann beim Kuchenbacken verwendet werden – das sollten wir ausprobieren!

Wir bekommen 2 Gläser geschenkt und landen wieder im Visitor Center.

Wir spazieren noch eine Runde am Hauptplatz um den Alkohol wieder aus der Nase zu bekommen.
Außerdem besuchen wir den Laden, in dem Jack Daniel während der Prohibition vieles anderes (außer Whiskey) verkauft hat um zu überleben.

In der Stadt kann man den Whiskey kaufen, aber nicht trinken – denn man befindet sich in einem sogenannten Dry-County, das heißt dass in Lynchburg zwar jede Menge Whiskey hergestellt, dort aber nicht ausgeschenkt werden darf. Die Regelung ist ein Überbleibsel der Prohibition – als in den dreißiger Jahren in den USA Alkoholkonsum unter Strafe gestellt war. Als die Bundesregierung das Gesetz aufhob, haben sie es den Bundesstaaten überlassen, abschließend darüber zu entscheiden. Doch das Gesetz in Tennessee sehe für derartige Gesetzesänderungen eine Mehrheit von mindestens 1000 Stimmen vor – und für die hat Moore County, wo die Jack Daniel’s Destillery den Firmensitz hat, bislang nie genug Einwohner gehabt.
Gut, dann fahren wir halt weiter nach Nashville 😉

Auf der Fahrt sehen wir die in dieser Gegend typischen weißen Zäune um die Ranches.

Unser Hotel ist das Hyatt Place Nashville Downtown.

Nach einer kurzen Verschnaufpause treibt uns der Hunger in das „Nashville Diner“ zwei Straßen weiter. Es geht über 6 Stockwerke und man kann bei offenem Fenster das Treiben auf den Straßen beobachten.

Dann werfen wir uns in Schale und düsen 17 km zum Tempel der Country Musik: Der Grand Ole Opry!
Um 21:30 Uhr startet dort eine richtig tolle Show mit viel Country-Musik aus verschiedenen Stilrichtungen.

Wir müssen noch warten, da vorher noch eine Show läuft. Aber es lohnt sich: wir sehen in einer Show insgesamt 9 Künstler, die an diesem Abend musizieren. Das Ganze ist Teil einer Live-Radiosendung und hat sogar einen Moderator, der die Werbung abliest! Witzig!
Wir sehen: Bill Anderson, Riders In The Sky, Jesse McReynolds, Ricky Skaggs, The Whites, Ashley Campbell, Old Crow Medicine Show und Dom Flemons.

 

Star des Abends ist Carrie Underwood. Sie feiert ihr 10-jähriges Jubiläum im Kreis der Opry-Familie. Die Menge ist begeistert und wir feiern mit.

Nachdem es nun schon nach Mitternacht ist, fahren wir ins Hotel und fallen ist Bett.

Tagesinfos: 10.292 gegangene Schritte – dabei 8,2 km zurückgelegt
257 km mit dem Auto gefahren

Nachtrag:
Wer mal reinhören möchte in die Opry bzw. welche Musik die Künstler machen:

Carrie Underwood: Zusammenschnitt vom Auftritt in der Grand Ole Opry am 11.5.2018 und den Einspielungen und Gesprächen an genau diesem Tag, wo wir dort waren:
https://www.youtube.com/watch?v=GZMDbPANMdQ

Ashley Campbell mit „Better Boyfriend“, den sie auch an diesem Abend gesungen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=lUqU2ssFkSI

Riders in the Sky mit „You’ve Got a Friend in Me”, den sie dort performt haben und der einigen bekannt sein wird:
https://www.youtube.com/watch?v=DbPxVTwd2Yw

Kommentar hinterlassen