Kauai: Waimea Canyon

Der Waimea Canyon an Kauais Westseite wird auch als „Grand Canyon des Pazifiks“ bezeichnet. Auch wenn er weder so groß noch so alt ist wie sein Pendant in Arizona, gibt es auf ganz Hawaii nichts, was mit diesem geologischen Wunder vergleichbar wäre. Von den Aussichtspunkten des insgesamt 22 Kilometer langen, 1,6 Kilometer breiten und 1.097 Meter tiefen Waimea Canyon bietet sich ein traumhafter Blick auf Bergspitzen, zerklüftete Klippen und tiefe Felsschluchten. Der Ausblick reicht kilometerweit bis ins Inland.

Die Hauptstraße Waimea Canyon Drive führt uns erst zu einem niedriger gelegenen Aussichtspunkt.

Bei der Weiterfahrt werden die Straßenränder immer rötlicher. Ein etwas anderer Wasserfall zeigt sich direkt vom Straßenrand aus. Der Red Dirt Waterfall fließt über eisenhaltiges Basaltgestein, das im Laufe der Zeit oxidiert ist und dem Boden verschiedene Rottöne verliehen hat.


Weiter geht es zum Hauptaussichtspunkt Waimea Canyon Overlook in 1.036 m Höhe, von wo sich ein unglaublicher Blick auf die Schluchten bietet.

Beeindruckend finden wir dass man die einzelnen Schichten so deutlich sieht. Der Canyon hat eine einzigartige geologische Geschichte, da er nicht nur durch stetige Erosion, sondern auch durch den Zusammenbruch des Vulkans vor etwa 4 Millionen Jahren entstand, der Kauai schuf. Dieser Zusammenbruch bildete eine Senke, die sich anschließend mit Lavaströmen füllte.

Die Straße führt uns weiter in die Berge zum Pu’u Hinahina Lookout. Von dort startet ein Wanderweg hinunter in Richtung Tal zu einem Wasserfall. Es geht teilweise richtig steil bergab, manchmal in Waldgebiet, wo wir über oder unter umgestürzten Bäumen klettern müssen, manchmal auf Fels. Der letzte Teil des Weges führt über einen blanken Bergkamm mit Blick weit in den Canyon.

Der Wasserfall, die Waipo’o Falls, ist nett, aber wir hätten uns für die Anstrengung eigentlich mehr erwartet.


Nach einer kleinen Stärkung mit Hawaii Bananen geht es wieder hinauf – langsam…

Zum Abschluss der Wanderung gibt es noch einen schönen Ausblick.

Hier ist unsere Wanderung im Detail:

Im Koke’e Natural History Museum erfahren wir etwas über die Tier- und Pflanzenwelt dieser Gegend sowie einiges zur Geschichte des Parks. Unter anderem von Laka, der Gottheit der Wälder und Schutzpatronin des Hula, über die Nutzung des Waldes durch die Hawaiianer sowie die Entwicklung der Parks.

Da es mittlerweile regnet und sich der Hunger bemerkbar macht, kehren wir in der Koke’e Lodge ein. Dort gibt es Live-Musik und wir bestellen „Loco Moco“. Das ist ein typisch hawaiianisches Gericht mit Reis, einem Burger-Patty, Spiegelei und Bratensaft. Es ist sehr ausgiebig und schmeckt gut.

Der Regen lässt etwas nach, daher fahren wir noch weiter die Straße hinauf. Ab hier beginnt der Kōkeʻe State Park, der sich über 1.758 ha erstreckt und in einer Höhe von 975 bis 1280 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Wir halten am Kalalau Lookout. Hier würde uns eigentlich ein Blick über das bis zum Meer reichende Kalalau Valley und die gigantischen Klippen der Nāpali Coast erwarten. Aber der Nebel sorgt dafür dass wir genau gar nichts sehen.

Bei dem Wetter werden wir keinen längeren Trail mehr gehen und der Nebel würde auch keine schönen Ausblicke mehr zulassen. Also fahren wir wieder hinunter und halten noch beim Iliau Nature Loop. Einem kleinen Rundweg, der uns einige Pflanzen erklärt und wieder tolle Ausblicke bietet.
Vor allem ins Auge sticht die Iliau. Sie wächst auf einem dünnen Stamm, wird ca. 3 Meter hoch und hat bis zu 350 Blüten. Diese exotische Pflanze wächst nur hier auf Kauai, ist mit den Silberschwertern verwandt und benötigt, genau wie diese, mindestens 7 Jahre bis zur Blüte. Anschließend stirbt sie ab.

Wir hatten puncto Ausblick hier großes Glück. Während wir den Ausblick bewundern kommt eine Nebelfront langsam näher und bringt uns wieder die Nebelsuppe statt Aussicht.

Die Straße selbst ist auch sehenswert. Die vielen Kurven und immer wieder das rote Gestein am Straßenrand sowie immer neue Ausblicke.

Als wir schon fast wieder auf Meereshöhe sind, zeigt sich am Horizont eine Insel. Hier kann man auf die 180 km2 große Nachbarinsel Ni’ihau sehen, die auch als „Verbotene Insel“ bekannt ist. Diese unberührte Insel, die sich etwa 20 Kilometer westlich von Kauai befindet ist in Privatbesitz und für Touristen nicht zugänglich.

In der Stadt Waimea machen wir noch einen Einkauf und halten an einem riesigen und wunderschön gestalteten Mural.


Tagesinfos:
15.620 Schritte und dabei 10,6 km zurückgelegt
121 km gefahren – Strecke