Heute schlafen wir etwas länger und genießen dann ein kleines Frühstück mit Ausblick. Da uns unsere Füße noch von gestern qualmen, haben wir einen gemütlicheren Tag geplant.


Wir besuchen die St Benedict Catholic Church – auch bekannt als die Painted Church. So eine Kirche hat bestimmt noch niemand gesehen!
Die heutige Kirche wurde 1899 von dem belgischen Missionar Pater John Velghe errichtet. Ohne jegliche Berufsausbildung und mit Hausfarbe auf gewöhnlichem Holz verschönerte er die Kirche mit seinen Gemälden. Damals konnten nur wenige Hawaiianer lesen, daher lehrte er mit Bildern – mit großem Erfolg. Er benötigte für alle Gemälde insgesamt vier Jahre. Hinter dem Altar ist eine spanische Kirche und an den Wänden sind sechs Bibelszenen abgebildet. Dazu kommt ein wunderschöner Sternenhimmel mit den Säulen als Palmen. Viele kleine Details sind in den Kunstwerken versteckt. Wir staunen während uns ein netter Mann die Geschichte der Kirche erzählt.





Weiter geht es zum Puʻuhonua o Honaunau National Historic Park (Place of Refuge)
An der Küste der Honaunau Bay gelegen, gewährt die Tempelanlage interessante Einblicke in die hawaiianische Kultur. Der knapp 73 ha große National Historical Park befand sich einst in königlichem Besitz und diente hawaiianischen Gesetzesbrechern als Zufluchtsort.
Kapu (heilige Gesetze) waren in der hawaiianischen Kultur einst von größter Bedeutung. Verstöße gegen die Kapu wurden mitunter sogar mit der Todesstrafe geahndet. Wenn man die Kapu gebrochen hatte, musste man seine Verfolger abhängen und es bis zu einem Puuhonua (heiligen Zufluchtsort) schaffen. Dort wurde einem in einer Zeremonie die Absolution erteilt und man konnte daraufhin in die Gesellschaft zurückkehren.
Wir erkunden den Park und sehen die Häuser in den Royal Grounds, die Great Wall, eine 3 m hohe und 5 m breite Mauer, kämpferische Kiis (hölzerne Götterbildnisse), die den Hale o Keawe Heiau bewachen, einen heiligen Tempel, der die Gebeine von 23 alii (Stammeshäuptlingen) beherbergt.










Ein kleiner grüner Freund verabschiedet uns und wir fahren auf einer sehr interessanten (teils einspurigen) aber Hauptsache schnurgeraden Straße zu unserem nächsten Ziel.


Wir haben in den letzten Tagen bereits ein Glas Honig von Big Island Bees verspeist, darum wollen wir uns mal ansehen, wo der Honig her kommt. Leider erfahren wir, dass die Tour erst in über einer Stunde startet, da haben wir aber bereits einen anderen Termin. Also sehen wir uns nur im Museum um und erfahren auch so einiges über die Bienen und Honigherstellung. Aktuell gibt es auf der Farm 2.500 Bienenstöcke und ca. 125 Mio. Bienen.



Vom leckeren Macadamia Nut Blossom Honey haben wir bereits ein kleines Glas verdrückt, davon besorgen wir also Nachschub. Außerdem schmeckt uns bei der Verkostung der Wilelaiki Honey von der Christmasberry, den wir auch gleich mitnehmen. Außerdem gibt es hier ein Honig-Eis, das Hundn gleich verkosten muss.


Weiter geht es zu Heavenly Hawaiian Kona Coffee Farm, wo wir eine Tour gebucht haben. Unser sehr chilliger Guide bringt uns zur Coffee Bar wo wir uneingeschränkt Kaffee „verkosten“ können. Wir kosten uns durch und bemerken schnell, dass dieser Kaffee mit unserm nur wenig zu tun hat. Dieser hier schmeckt viel weicher und zum Teil auch süßer.


Bei der Tour gibt es zu Beginn gleich die sogenannten Donkey Balls (Macadamia Nüsse dick in Schokolade eingepackt) und eine Kaffeebohne mit dunkler Schokolade. Dann werden wir durch die Farm geführt, wo wir auch etliche andere Pflanzen und Früchte sehen außer dem Kaffee.





Wir befinden uns hier im Coffee Belt von Hawaii – nur hier wächst der Kaffee aufgrund der perfekten klimatischen Bedingungen. Kaffeepflanzen sind sehr eigen. Sie benötigen einiges an Sonnenschein, einiges an Schatten und täglich einen Regenguss, nach dem man die Uhr stellen kann.
Unser Guide erklärt uns, dass die Ernte kurz bevor steht und dass die nur von Hand gemacht werden kann – es dürfen ja nur die reifen Früchte gepflückt werden. Die Maschinen zur Reinigung sehen wir uns genauer an und auch die verschiedenen Produktionsschritte.








Wir sehen auch die Stecklinge, die unten eine widerstandsfähige Sorte und oben eine geschmackvolle Sorte vereinen.



Zum Schluss bekommen wir noch einen Schokoladen-Tee, der auch richtig spannend schmeckt. Das war ein toller und sehr lehrreicher Nachmittag. Nun düsen wir nach Hause und stärken uns noch einmal für ein ganz großes Erlebnis am heutigen Abend.

Wir sind zwar etwas müde, aber auch aufgeregt. Am Treffpunkt bekommen wir einen Wetsuit verpasst, der uns „warm“ halten soll. Bepackt mit Handtuch besteigen wir ein Boot, das uns ca 30 Minuten vor die Küste bringt. Während wir uns mit Brille und Schnorchel ausrüsten wird eine Art Surfboard ins Wasser gelassen, welches unten eine starke Lampe hat. Damit wird Plankton angelockt. Wir hüpfen mit einer Poolnudel ins Wasser und halten uns am Board fest.


Und jetzt heißt es etwas warten. Zuerst sehen wir nur einige kleinere Fische, aber dann großer Aufruhr und unser Guide fordert uns auf hinunter zu schauen. Der erste Manta-Rochen schwimmt unter uns vorbei. Das vom Licht angelockte Plankton lockt wiederum diese sanften Riesen an, denn es ist seine Leibspeise! Mantas haben eine Spannweite von bis zu 5,5 m und sind für den Menschen ungefährlich, aber durchaus beeindruckend. Sie haben weder einen Stachel noch Zähne. Jetzt kommen immer wieder Mantas vorbei und rollen (eine Art Rückwärts-Purzelbaum) unter dem Lichtkegel durch, um möglichst viel Plankton zu erwischen. Dabei kommen sie uns so nahe, dass wir aufgefordert werden, die Hände ja bei uns zu lassen. Mantas dürfen nicht angefasst werden, um ihren natürlichen Schleim zu schützen, der sie vor Krankheiten bewahrt.
Etwas durchgefroren, aber um ein tolles Abenteuer reicher, klettern wir wieder an Bord und düsen zurück nach Hause. Hier könnt ihr einen Eindruck davon bekommen, was wir live erleben durften!
Tagesinfos:
8.609 Schritte und dabei 6,6 km zurückgelegt
80 km gefahren – Strecke