Big Island: Salz und Schokolade

Nach einem kleinen Frühstück geht es los Richtung Norden. Dort besuchen wir die Kona Sea Salt Farm. Während wir auf den Beginn unserer Tour warten genießen wir kühles Wasser mit Magnesium, das wie wir später erfahren werden, aus der Tiefsee vor Hawaii gewonnen wird.

Abseits vom Salzgewinnungsprozess gibt es hier eine Besonderheit: Kona Meersalz ist das einzige Meersalz der Welt, das aus reinem, 900 Jahre altem Tiefseewasser gewonnen wird und reich an natürlichen Mineralien und Aromen ist. Die meisten Meersalze werden aus Oberflächenwasser gewonnen, das einen deutlich geringeren Mineralgehalt aufweist und höhere Mengen an Mikroplastik und Schadstoffen enthalten kann. Das Salzwasser wird aus 670 Metern Tiefe vor Hawaii gewonnen, enthält weniger Natrium als andere Salzmarken und zählt zu den hochwertigsten Veredelungssalzen der Welt.

Das Wasser wird in langen Pipelines aus dem Meer geholt und dann in großen Wannen durch die Kraft der Sonne getrocknet. Aktuell geschieht das in Wannen im Freien, die mit Folien abgedeckt sind. Zukünftig soll es Trocknungshäuser geben, die Temperaturen über 90°C bekommen können. Nach ca. 4 Wochen ist das Salz kristallisiert. Den Kristallen wird im letzten Schritt in abgedeckten Holztrichtern die restliche Feuchtigkeit entfernt.

Pipelines gehen hier am Strand in die Tiefe

Insgesamt haben sie hier 14 verschiedene Mischungen mit dem hier gewonnenen Kona Salt. Wir verkosten sie mit Tomaten, Gurken und Ananas und finden rasch unseren Favoriten, den wir dann auch gleich mitnehmen.

Nach so viel Salz brauchen wir etwas Süßes. Weiter geht’s zur Donkey Mill Cacao Farm, die für die Puna Chocolate Factory produziert. Unser Guide Keith ist sehr witzig und bringt die ganze Gruppe ständig zum Lachen. So muss Wissen vermittelt werden! Er erzählt uns wie die Früchte wachsen, wann sie reif sind und wir dürfen auch jeden Schritt genau unter die Lupe nehmen bzw. kosten. Das Fruchtfleisch schmeckt sehr süß, die Bohne im rohen Zustand jedoch eher bitter. Zu diesem Zeitpunkt sind die Bohnen außerdem noch violett! Als nächstes wird fermentiert und getrocknet. Erst beim Rösten bilden sich dann die typischen Kakaoaromen und beim Mahlen wird daraus endlich Schokolade.

Nun kommen wir aber zum spannenden Teil: Wir dürfen fünf verschiedene Sorten verkosten. Drei mal 70% Dark, die ausschließlich aus Kakao und Zucker besteht. Wir sind beide sehr erstaunt, dass dunkle Schokolade so gut schmecken kann. Daran sieht man wieder, dass Qualität und Zeit doch einen großen Unterschied machen können. Dann kosten wir 50% Kakao mit 30% Reismilch und zuletzt diese mit Zimt und weiteren Gewürzen. Beide auch sehr lecker! Preisfrage: welche Schokolade enthält mehr Zucker: Milchschokolade oder dunkle Schoko? Die Antwort überrascht die ganze Gruppe, denn die dunkle enthält mehr Zucker.

Wir sehen auch einige andere Pflanzen und Früchte auf dieser Farm, die uns teilweise zum Staunen bringen. Oder habt ihr schon von einer Käsefrucht gehört? Wir auch nicht – aber ihr Fruchtfleisch ist leicht gelblich und riecht wirklich wie ein frisch geriebener Parmesan!
Und eine lustige kleine Pflanze ist die Mimose. Die macht ihren Namen alle Ehre, denn sie rollt ihre Blätter bei der kleinsten Berührung ein.

Jetzt haben wir doch etwas Hunger und wollen endlich das hier so bekannte Huli Chicken probieren. Die werden oft am Straßenrand mit ganz speziellen Gewürzen gegrillt und mit Reis und Mais verkauft. Es schmeckt richtig saftig und gut gewürzt. Etwas seltsam ist jedoch, dass auf dem Picknickplatz etliche Hühner herumlaufen und uns beim Essen beobachten…

Anschließend spazieren wir kurz durch einen kleinen Ort, der interessante Läden hat, ein Ukulele-Geschäft, einige Murals sowie ein altes Theater.

Dann fahren wir nach Hause, aber nur um das Auto abzustellen. Wir spazieren zur Kona Brewing Company, wo wir bei guter Live-Musik essen und trinken. Hier gibt es eine große Bierauswahl und Martin kostet sich durch. Claudia trinkt Hopfenlimonade und danach einen Maple Old Fashioned (Whiskey).