Plymouth – Auf den Spuren der ersten Siedler

Nachdem die Zeitverschiebung dafür sorgt, dass wir nicht so gut schlafen, startet der Tag heute früh. Das Frühstück um 6:30 Uhr ist typisch amerikanisch: Plastik, Styropor, Toast, Pancakes,… Aber wir sind gut ausgerüstet und bringen unsere eigenen Becher sowie Besteck mit. Nach einem richtig schlechten Kaffee fahren wir zu einem großen Walmart und kaufen ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage. Erstaunlich wie viele unterschiedliche Chips-Varianten sich in einem Gang finden…

Heute begeben wir uns auf die Spuren der ersten Siedler. Die ersten Siedler in Plymouth, auch als Pilgerväter bekannt, waren eine Gruppe von 100 englischen Separatisten, die 1620 an Bord der Mayflower in Nordamerika ankamen. Sie gründeten die Plymouth Colony in Massachusetts und hatten ein hartes erstes Jahr, das von Krankheiten und Hunger geprägt war. Trotz dieser Widrigkeiten etablierten sie eine dauerhafte Siedlung und feierten 1621 das erste Thanksgiving-Fest mit den einheimischen Wampanoag-Indianern.

Unser Navi bringt uns zielsicher zur Plimoth Plantation, ein lebendiges Geschichtsmuseum, das das Leben zur Zeit der Pilgerväter zeigt. Wir können historische Nachbauten von Gebäuden erkunden, in denen Schauspieler in authentischer Kleidung die Lebensweise der Pilgerväter und der einheimischen Wampanoag nachstellen. Wir bekommen erklärt, wie die Häuser gebaut wurde, wie damals gelebt, gegessen, gejagt und die Stadt verteidigt wurde.

Die Plimoth Grist Mill ist eine Rekonstruktion der Getreidemühle der Plymouth-Siedler aus dem Jahr 1636 am Town Brook. Hier können wir einen Blick auf die Geschichte und den Betrieb der Mühle werfen. Der Mühlstein ist 200 Jahre alte und hat früher Mais gemahlen. Angetrieben wird die Mühle durch ein mehr als 4 Meter hohes Wasserrad.

Dann machen wir einen Spaziergang durch das heutige Plymouth. Es ist eine nette kleine Stadt. Die beiden Kirchen sind beeindruckend und auf dem dahinter liegenden Friedhof sind Gräber von Personen, die auf der Mayflower gesegelt sind.

Unser Spaziergang bringt uns direkt an das Ufer der Plymouth Bay. An diesem Ort sind die Pilgerväter damals an Land gegangen. Heute markiert der Plymouth Rock die Stelle. Er liegt in einem Pavillon und ist von einer Schutzbarriere umgeben, um seine Erhaltung zu gewährleisten.

Gleich nebenan liegt die Mayflower II, eine Nachbildung des ursprünglichen Schiffes, das 1620 die Pilger hierher brachte. Das Schiff wurde 1957 in England gebaut und dient heute als Museumsschiff und natürlich besuchen wir es. Auch hier erfährt man von kundigen Mitarbeitern alles über die Reise der Pilgerväter und ihre Ankunft in Amerika.

Nachdem uns nun schon ganz schön der Magen knurrt probieren wir eine Lobster Roll.

Gestärkt gehen wir gemütlich den Bach entlang zurück zur Mühle und zu unserem Auto. Wir kommen auch durch einen Tunnel, der passende Gemälde an den Wänden zeigt. Gleich neben dem Parkplatz ist ein malerischer kleiner See an dem es sich einige Wildgänse gemütlich gemacht haben.

Jetzt geht es Richtung Cape Cod – einer 878 km² großen hakenförmigen Halbinsel, die für ihre Strände und vielen Leuchttürme bekannt ist. Der Weg führt uns über die Sagamore Bridge, welche die Insel vom Festland trennt.

Wir fahren zum Sea Gull Beach, wo es einen kleinen Leuchtturm gibt, der heute leider ein Hotel ist. Falls die Frage nach Badehose und Plantschen aufkommt: Es hat 13°C und es geht kräftiger Wind. Wir sehen sogar einige in Decken am Strand in ihren Sesseln sitzen.

Jetzt düsen wir zum Hotel Cape Sands Inn. Einem typischen Motel, welches sehr nett ist.

Ein Ziel haben wir heute aber noch: In New England gibt es eine große Anzahl unabhängiger Brauereien, die eine breite Palette von Bierstilen produzieren. Von IPA (India Pale Ale) bis hin zu Sauerbieren und Stout ist für jeden Bierliebhaber etwas dabei. Die Cape Cod Beer Brewery bietet schon auf ihrer Website 15 unterschiedliche Biere an! Da müssen wir unbedingt vorbei schauen!

Wir kosten 5 verschiedene Biere, darunter Red Ale, Porter, Big Sea Season, Beach Blonde und ein Blueberry Coffee Porter, welches nicht gut ankommt. Vom Beach Blonde nehmen wir dann ein paar „Kostproben“ 😉 mit. Die Verkostung wird von typisch amerikanischen Hot Dogs begleitet während wir gute Live-Musik hören.

Angenehm müde fahren wir zurück zum Hotel und beenden den ereignisreichen Tag.

Tagesinfos:
15.867 Schritte und dabei 12,2 km zurückgelegt
145 km gefahren – Strecke