Panhandle: Leuchttürme & Hurrikan

Auch heute steht wieder eine lange Strecke am Programm. Wir fahren nach dem Frühstück ca. 1 Stunde Richtung Süden zum Mashes Sands Beach. Dorthin fährt man durch Marschland und genau am Ende der Straße steht man plötzlich auf einem menschenleeren Strand. Vor allem sind dort Pelikane, Sandläufer und noch viele andere Vögel unterwegs. Aber auch Krebse, Pfeilschwanzkrebse und wir haben Spuren gefunden, die hoffentlich zu einem Waschbären gehören.

Die meisten der Pfeilschwanzkrebse sind sehr klein und ausgetrocknet. Falls ihr es nicht wisst: diese Tiere haben ganz spezielles Blut. Es ist blau und im Krankenhausbereich für den Nachweis von Bakterien notwendig.
Dann aber finden wir ein wirklich großes Tier, das leider auf dem Rücken liegt und dem sein Schwanz fehlt. Todesmutig sucht Claudia nach einer Trage und dreht ihn um. Nachdem er sich noch nicht bewegt, trägt sie ihn bis nach vorn zum Wasser. Dort noch einen Schubs in die richtige Richtung und wir können zusehen wie er langsam ins Wasser wandert.

Nach dieser gute Tat geht es weiter den Florida Panhandle (Pfannenstiel) nach Westen. Nach 20 Minuten erreichen wir das kleine Städtchen Carrabelle, wo die kleinste Polizeistation der Welt steht.

Im Visitor Center gleich gegenüber erzählt uns eine Dame viele Details über die Gegend, unter anderem, dass hier an einem Strand die Soldaten trainierten, die beim D-Day in der Normandie dabei waren.
Ein paar Straßen weiter steht das Bottle-House, ein Haus komplett aus Glasflaschen gebaut. Nebenan auch ein kleiner Leuchtturm. Hier wurde während dem Bau gleichzeitig das Baumaterial erzeugt 😉

Wir fahren nicht mal 10 Minuten weiter und sind beim Crooked River Lighthouse. Dieser 1895 gebaute Leuchtturm ist 31 m hoch und besteht nur aus einem Eisenskelett. Wir schauen ihn uns genau an und fahren dann aber weiter.

Unser Weg führt uns 25 Minuten weiter die Küste entlang und über eine lange Brücke auf das St. George Island. Schon von der Brücke aus fällt es uns ins Auge:
Das Cape St. George Lighthouse ist ein 22 Meter hoher Ziegelleuchtturm, der ursprünglich 153 Jahre lang auf St. George Island, gestanden hatte, bis er 2005 in den Golf von Mexiko stürzte. Die Teile des Leuchtturms wurden geborgen und der Leuchtturm im April 2008 wieder eröffnet. Im Museum erzählt uns ein netter Herr die Geschichte des Leuchtturms und der Leuchtturmwärter. Vor allem erklärt er uns, dass die amerikanische Küstenwache die erste war, die Frauen einstellen (musste). Denn wenn ein Leuchtturmwärter starb wusste nur die Frau wie die Arbeit zu tun ist.
Diesen Turm erklimmen wir mit seinen knapp 100 Stufen und einer Leiter durch ein 60×53 cm großes Loch in den Laternenraum. Die Aussicht auf die Insel und das Meer ist toll!

Von oben aus erspähen wir zwischen Leuchtturm und Strand einen kleinen Picknickplatz, den wir zur Stärkung nutzen und unsere Sandwiches von gestern verputzen. Von unserem Platz aus kann man auch eine Gruppe von Pelikanen beobachten, die offenbar gerade ein Festmal genießen. Auch zumindest 2 Delfine können wir ausmachen.

Wir fahren zurück über die Brücke und überqueren noch die 8 km lange John Gorrie Memorial Bridge die uns nach Apalachicola bringt. Eine nette kleine Stadt mit vielen Booten im Hafen. Dort schauen wir zurück auf die Brücke, beobachten ein paar Pelikane und sehen ein verfallenes/zerstörtes Haus.

Weitere 30 Minuten Fahrt halten wir beim 3. Leuchtturm: dem Cape San Blas Lighthouse. Dieser ist auch wieder ein Eisenskelett und wir fragen uns warum? Liegt eigentlich nach der Geschichte des vorherigen Turms auf der Hand: damit bietet der Turm weniger Angriffsfläche für Wind und Wellen und er ist viel leichter und kann damit auch in diesem sandigen Gebiet sicher gebaut werden.

Damit haben wir von den 4 möglichen Leuchttürmen auf dieser Strecke 3 besucht.

Unsere letzte Etappe führt uns weiter entlang der Küste durch das Gebiet, in dem im Oktober 2018 der Kategorie 5 Hurrikan Michael auf die Küste getroffen ist. Vor allem Mexico City wurde komplett zerstört. Einer der stärkste Hurrikane, den Florida je gesehen hatte ist genau hier mit bis zu 250 km/h auf die Küste getroffen! Es kamen mindestens 20 Menschen in Florida durch den Sturm und seine Folgen ums Leben. Die Folgen sind hier immernoch sehr sichtbar. Auch die Air Force Base blieb nicht verschont.

Zuletzt geraten wir noch in einen Stau, haben aber gleichzeitig eine Stunde durch die neue Zeitzone gewonnen. Wir haben nun 7 Stunden Zeitunterschied zu Wien!
Nach der anstrengenden Fahrt beziehen wir unser Hotel The Hampton Inn & Suites Panama City Beach und gehen sofort an den Strand. Auch dieser ist angeblich einer der schönsten Strände der USA. Auch ein Militärhelikopter überfliegt uns wirklich sehr tief. Wir schaffen ein Foto von seinem Rückflug.

Nach dem Sonnenuntergang erkunden wir noch die Gegend und bemerken, dass dieses Wochenende hier in der Stadt ein Motorrad-Treffen stattfindet! Wir wandern zum PierPark und beobachten bei einem Beef-Hotdog die vielen (lauten) Motorräder beim Cruisen. Die Fotos dazu werden wir dann morgen gemeinsam mit den nächsten Eindrücken posten. Zurück im Hotel nutzen wir Waschmaschine und Trockner während wir Blog schreiben.

Tagesinfos:
17.219 Schritte und dabei 13,2 km zurückgelegt
303 km gefahren – Strecke

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